Sich selbst zu sein ist das grösste Geschenk
Veröffentlicht von Marc Gamma in Persönliche Entwicklung · Freitag 12 Jul 2024
Tags: Heilung, persönliche, Entwicklung, fake
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Manche Menschen neigen dazu, jemand zu sein, der sie in Wirklichkeit nicht sind. Sie agieren mit einer «aufgesetzten» Maske, wobei die Maske sprichwörtlich zu verstehen ist.
Es kann Jahre dauern, bis wir erkennen, dass wir im Leben eine Rolle spielen oder wahrnehmen, um gesehen, geliebt, geschätzt usw. zu werden, und dabei vergessen, dass wir uns dabei immer mehr von uns selbst entfernen. Dies geschieht meist unbewusst und kann unter Umständen nicht oder nur mithilfe anderer erkannt und korrigiert werden.
Interessiert es dich zu erkennen, wie du dich selbst sein kannst und wie du die falsche Maske, welche nicht zu dir gehört, ablegen kannst? Wenn deine Antwort ja ist, lade ich dich ein, weiterzulesen.
Von klein auf leben wir unsere Fantasien aus und schlüpfen in eine Rolle. Als Kinder sind wir Piraten, Astronauten, Ballerinen oder Prinzessinnen, mit dem Ziel unsere menschliche Rolle abzulegen, um in eine neue, imaginäre Rolle zu schlüpfen. Sie gibt uns für kurze Zeit die Möglichkeit etwas zu sein, was wir vielleicht nie sein oder erreichen werden.
Diese Erfahrung ist für die Psyche des jungen Menschen sehr wichtig und wird in den Folgejahren unbewusst weiterhin übernommen, um dem manchmal herausfordernden Alltag zu entfliehen. Nach aussen hin betrachtet mag es sein, dass niemandem etwas auffällt, und die gespielte Rolle wird von der Umgebung akzeptiert.
Seelisch betrachtet entfernen wir uns aber immer mehr von unserem innersten Kern, bzw. ziehen es vor, eine andere Rolle als die Eigene zu spielen. Dies führt mittelfristig zu einer Disharmonie oder inneren Abweichung, welche sich früher oder später psychosomatisch bzw. körperlich zum Ausdruck bringen wird.
Als Erstes geht es darum zu erkennen, ob ich als Mensch eine Rolle spiele oder die Person selbst bin. Dies kann z.B. in einem Coaching- bzw. Begleitungsprozess erkannt und korrigiert werden. Dabei muss der Coach über Fähigkeiten verfügen, welche helfen, die unbewussten Anteile der Person zu identifizieren, diese zu integrieren und einer Neuausrichtung zu unterziehen.
Was sich kompliziert anhört, ist in Tat und Wahrheit eine anspruchsvolle Angelegenheit für den Coach wie auch für den Coachee. Dabei ist das Vertrauen in sich selbst als Coachee und in den Coach eine sehr wichtige Zutat, damit es gelingen kann.
Man stelle sich vor, dass diese unbewussten Anteile in uns versucht haben, uns zu schützen. Diese Schutzfunktion ist zumeist in der Kindheit entstanden und hat sich bis ins Erwachsenenalter weiter ausgebaut und konsolidiert. Diese Konsolidierung führt dazu, dass wir immer mehr von der idealen inneren Welt bzw. von unserer wahren Natur Abstand nehmen, um eine imaginäre Rolle zu verkörpern, mit dem Ziel, uns zu schützen oder unbewusste Ziele der Kompensation zu unterstützen.
Je mehr wir versuchen uns selbst zu sein, umso mehr werden wir unsere Energie auf uns selbst und nicht auf eine imaginäre Person projizieren. Diese Projektion auf eine imaginäre oder Fake-Persönlichkeit ist ein kräfteraubendes Unterfangen und wird, wie schon weiter oben erwähnt, möglicherweise gesundheitliche Konsequenzen haben.
Diese frei werdende und authentische Energie wird auch Charisma genannt. Charisma ist eine Ausstrahlung eines Menschen, welche zutiefst authentisch herüberkommt. Einigen ist dies in die Wiege gelegt worden und andere oder die meisten Menschen, müssen dafür hart an sich arbeiten, was sich im Endeffekt lohnt.
Wann bist du bereit, dein authentisches Selbst zu sein und zu leben?
Literatur
1. Eine Studie aus dem Jahr 2020 im Journal of Personality and Social Psychology fand heraus, dass Menschen in etwa 40% ihrer täglichen Interaktionen eine "soziale Identität" präsentieren, die von ihrer wahren Identität abweicht. Die Studie kombinierte Umfragen, Interviews und Beobachtungsdaten, um dieses Phänomen zu untersuchen (Krumhuber et al., 2020).
2. Eine Studie aus dem Jahr 2019 im Journal of Social and Clinical Psychology fand heraus, dass Menschen in etwa 50% ihrer täglichen Interaktionen eine "Rollenidentität" adoptieren. Die Studie kombinierte Umfragen und Beobachtungsdaten, um dieses Phänomen zu untersuchen (Stryker & Burke, 2019).
3. Eine Studie aus dem Jahr 2018 im Journal of Computer-Mediated Communication fand heraus, dass Menschen in etwa 30% ihrer online Interaktionen auf Social Media Eindrucksmangement betreiben. Die Studie kombinierte Umfragen und Beobachtungsdaten, um dieses Phänomen zu untersuchen (Tufekci, 2018).
4. Eine Studie aus dem Jahr 2017 im Journal of Personality and Social Psychology fand heraus, dass Menschen auf Social Media oft eine "kuratierte Selbstdarstellung" präsentieren, die eine idealisierte oder bearbeitete Version ihrer selbst ist. Die Studie kombinierte Umfragen und Beobachtungsdaten, um dieses Phänomen zu untersuchen (Király et al., 2017).
5. Eine Studie aus dem Jahr 2016 im Journal of Social and Clinical Psychology fand heraus, dass Menschen oft eine "Berufsidentität" und eine "persönliche Identität" adoptieren, wobei die Berufsidentität extrovertiert und ausgelassen ist, und die persönliche Identität introvertiert und reserviert ist. Die Studie kombinierte Umfragen und Beobachtungsdaten, um dieses Phänomen zu untersuchen (Goffman, 2016).