Wir lieben Dramen anstelle Verantwortung zu übernehmen

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Wir lieben Dramen anstelle Verantwortung zu übernehmen

Gamma Coaching
Ein Paar befindet sich in einem Konflikt, weil die eine Person sich getriggert fühlt und die daraus entstehenden Gefühle und Gedanken möglichst vermeiden will und damit beginnt, seine Gefühle und Gedanken auf das Gegenüber zu projizieren.
 
Dieses Phänomen wird als "Projektion" bezeichnet. Wir projizieren unsere eigenen Gefühle und Gedanken auf andere, um unsere eigene Unzufriedenheit zu verbergen und uns selbst nicht konfrontiert zu sehen. Dies kann dazu führen, dass wir andere für unsere eigenen Probleme verantwortlich machen und uns selbst nicht als Ursache unserer Sorgen und Ängste sehen.

Dieses Phänomen ist gesellschaftlich und kollektiv geprägt und aufgeladen. D.h. wir sind durch diese gesellschaftliche und kollektive Prägung nicht immer in der Lage, Verantwortung für unsere Gefühle und Gedanken zu übernehmen.

Wie können wir diesem Phänomen lösungsorientiert begegnen, damit wir für unsere Gefühle und Gedanken Verantwortung übernehmen können? In erster Linie geht es darum, zu anerkennen, dass u.a. eine gesellschaftliche und kollektive Beeinflussung vorliegt. Als Zweites geht es darum, zu erkennen, dass wir das Bewusstsein dafür entwickeln, für unsere Gefühle und Gedanken Verantwortung übernehmen zu können. Dies geschieht nicht sofort, sondern ist ein Erkenntnisprozess und erfordert Geduld und eine Portion Hartnäckigkeit, um ein neues Verhaltensmuster einzuüben.
 
Als Beispiel ist nachfolgendes geschildertes Szenario hilfreich, um den Prozess der Erkenntnis zu verstehen.

Ein Paar ist in einer Diskussion zu einem Thema, welches sich im Verlauf der Diskussion so weit ausweitet, dass immer mehr Emotionen und Gedanken auf beiden Seiten entstehen, welche sich gegenseitig so weit aufschaukelt, dass beide frustriert auseinandergehen und sich zurückziehen. Der Eine fühlt sich mit Anschuldigungen konfrontiert, während die andere Person nicht verstehen kann, wieso diese Emotionen und Gedanken, die in einem entstanden sind, nicht weggehen oder sogar stärker werden. Beide fühlen sich missverstanden oder verletzt und der Heilungsprozess kann nun auf beiden Seiten beginnen.

Diejenige Person, welche die Projektion erfahren hat, kann sich fragen, was an der Geschichte sein Anteil ist, und welcher Anteil der Geschichte oder Situation nicht mit ihm selbst, sondern mit einem Problem zu tun hat, welches auf der Gegenseite entstanden ist.

Die projizierende Person kann sich fragen, was an der Situation mit sich selbst zu tun hat, und was davon wollte die Person nicht wahrhaben und hat es auf ihr Gegenüber projiziert, um sich so besser zu fühlen.
 
Beide können in dieser Situation sehr viel lernen. Es geht dabei nicht darum, wer die Schuld trägt, sondern es geht darum, zu erkennen, wem welche Anteile aus der entstandenen Situation gehören und für welche Anteile kann die Person die Verantwortung übernehmen. Die projizierende Person kann so weit gehen, um seinem Gegenüber mitzuteilen, dass sie sich für die entstandene Situation entschuldigt und die Verantwortung für die Eskalation oder Dissonanz übernimmt.

Im Nachgang ist es ebenso hilfreich zu erkennen, was die Situation ausgelöst hat, bzw. welche Themen oder Emotionen getriggert wurden, damit die Möglichkeit besteht, damit zu arbeiten. Dies ermöglicht, vor allem in einer Paarbeziehung einen grossen Beitrag für die Heilung der Beziehung und auch individuell dazu beizutragen. Das getriggerte Thema ist u.U. schon ein länger andauerndes Problem, welches einen individuellen oder gemeinsamen Hintergrund bzw. Charakter haben kann.
 
Falls der Projizierende nicht die Erkenntnis gewinnt, dass eine Projektion stattgefunden hat, ist es am Empfänger der Projektion, die Situation anzusprechen, da es auch in der Eigenverantwortung des Projektionsempfängers liegt, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und für sich einzustehen. Dies ist ein enorm wichtiges Lernfeld für beide Parteien.

Beide können lernen, für sich selber einzustehen und selbstverantwortlich zu handeln und Einfluss zu nehmen.
 
Ich wünsche dir gutes Gelingen dabei.



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